04_Erwerbsleben_Senioren
Senior

Persona: Ruhestand

Senior

Friedrich König, 67 Jahre

Hintergrund

04 Ruhestand Senioren RGBFriedrich König ist vor ein paar Monaten in den wohlverdienten Ruhestand getreten. Über 40 Jahre hat er als Buchhalter in einem kleinen Unternehmen gearbeitet. Er ist ein zurückhaltender Mensch und hat sich immer auf seine Arbeit konzentriert, wodurch er nur wenige enge Freundschaften außerhalb seines beruflichen Umfelds aufgebaut hat. Seine Rente reicht zum Leben aus, erlaubt aber keine größeren Sprünge oder Urlaube. In seiner Freizeit liest er gerne Bücher, hört klassische Musik und geht gelegentlich spazieren. Er war nie verheiratet und lebt alleine in einem kleinen Haus am Stadtrand. Er hat keine engen Verwandten in der Nähe. Seit einiger Zeit fühlt er sich zunehmend einsam.

Situation und Faktoren, die zur Einsamkeit beitragen

  • Veränderung der täglichen Routine: Nach dem Eintritt in den Ruhestand hat sich Friedrichs tägliche Routine drastisch verändert. Er vermisst die Struktur und den Sinn, den seine Arbeit ihm gegeben hat. Die plötzliche freie Zeit kann er nicht ausreichend ausfüllen, dies führt zu einer Leere und dem Gefühl der Einsamkeit.
  • Verlust berufsbezogener Sozialkontakte: Da Friedrich sich hauptsächlich auf seine Arbeit konzentrierte, hatte er außerhalb des Büros nur wenige enge Freundschaften. Nach dem Eintritt in den Ruhestand hat er den Großteil seiner berufsbezogenen Kontakte verloren, wodurch sich sein soziales Umfeld stark reduziert hat.
  • Begrenzte soziale Aktivitäten: Aufgrund seines zurückhaltenden Wesens und seiner begrenzten sozialen Kontakte hat Friedrich Schwierigkeiten, soziale Aktivitäten zu unternehmen und neue Menschen kennenzulernen. Manche seiner alten Freunde sagen ihm immer öfter krankheitsbedingt ab. Er fühlt sich unsicher und zögert, alleine an öffentlichen Veranstaltungen teilzunehmen.
  • Mangel an sozialen Treffpunkten: In der unmittelbaren Umgebung gibt es keine Orte, an denen sich die Bewohner des Quartiers regelmäßig treffen können, wie zum Beispiel ein Gemeinschaftszentrum oder eine Grünanlage. Dadurch fehlen Friedrich Gelegenheiten, neue Kontakte zu knüpfen und sich mit anderen auszutauschen.
  • Geringes Einkommen: Seine niedrige Rente erlaubt es Friedrich nur selten, kulturelle Veranstaltungen wie klassische Konzerte zu besuchen oder in die Oper zu gehen, wo er mit Menschen mit gemeinsamen Vorlieben ins Gespräch kommen könnte.
  • Fehlende Familienangehörige: Friedrich hat keine engen Verwandten in der Nähe, die ihn regelmäßig besuchen könnten. Dieser Mangel an Unterstützung und Gesellschaft verstärkt sein Gefühl der Einsamkeit.

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Hochaltrig

Gertrud Mühlberg, 85 Jahre

Hintergrund

04 Ruhestand Hochaltrig RGB

Gertrud Mühlberg war eine fleißige und engagierte Erzieherin und arbeitete bis zu ihrem Ruhestand im Alter von 65 Jahren. Sie hat zwei Kinder, die längst eigene Familien gegründet haben und weit entfernt wohnen. Ihr Ehemann verstarb vor fünf Jahren, seitdem lebt Gertrud alleine im 2. Stock in einer Wohnung eines Mehrfamilienhauses ohne Fahrstuhl. Gehen und Treppensteigen fallen ihr aufgrund einer früheren Verletzung schwer. Sie begibt sich deswegen nicht gerne aus dem Haus. Zudem hat sie Angst, auf der Straße hinzufallen oder beraubt zu werden. Viele Freunde von ihr sind in den letzten Jahren gestorben. Somit verbringt Gertrud die meiste Zeit allein, was zu einem Gefühl der Einsamkeit und des Gefangenseins in ihrem eigenen Zuhause führt.

Situation und Faktoren, die zur Einsamkeit beitragen

  • Verlust des Ehepartners: Der Tod ihres Ehemannes war ein einschneidendes Ereignis in Gertruds Leben. Sie vermisst die tägliche Gesellschaft, die Unterhaltungen und die Zuneigung, die sie gemeinsam teilten. Ihr Ehemann war ihr langjähriger, bester Freund und Hauptbezugspunkt für soziale Interaktionen.
  • Distanz zu den Kindern: Gertruds Kinder haben aufgrund ihrer eigenen Karrieren und Familien ihre Heimatstadt verlassen. Sie leben nun verstreut im Land und haben wie auch die Enkelkinder aufgrund ihrer verschiedenen Verpflichtungen nur begrenzt Zeit für Besuche. Gertrud fühlt sich von ihnen entfremdet und vermisst ihre regelmäßige Anwesenheit und Unterstützung.
  • Soziale Isolation: Aufgrund ihres Alters und der nachlassenden Mobilität fällt es Gertrud schwer, aktiv an sozialen Aktivitäten teilzunehmen. Sie hat Schwierigkeiten, wegen der fehlenden Barrierefreiheit das Haus zu verlassen, um Freunde zu treffen oder an Veranstaltungen teilzunehmen. Die meisten ihrer früheren Freunde sind entweder verstorben oder ebenfalls in ähnlicher sozialer Isolation gefangen, so dass sie nur ab und an telefonieren.
  • Fehlendes Wissen über Freizeit- und Unterstützungsangebote: Das Wohngebiet bietet zwar Freizeitmöglichkeiten, die speziell auf ältere Menschen zugeschnitten sind, aber Gertrud erfährt darüber nichts. Sie fühlt sich von der Gesellschaft abgeschnitten und hat das Gefühl, nicht mehr aktiv am Leben teilnehmen zu können und aus dem Netz gefallen zu sein.
  • Technologische Hindernisse: Gertrud hat wenig Erfahrung mit moderner Technologie und für sie ist es eine große Hürde, sich mit anderen, beispielsweise auch mit ihren Enkeln, über digitale Kanäle zu verbinden. Sie fühlt sich unsicher beim Umgang mit Smartphones oder Tablets, was ihre Fähigkeit einschränkt, virtuelle soziale Verbindungen aufzubauen.

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